Standardbasis-Matrizen
Matrizen, die an genau einer Stelle den Eintrag 1 haben und an allen anderen Stellen Nullen, nennt man Standardbasis-Matrizen oder Eij
-Matrizen. Sie sind fundamentale Bausteine in der linearen Algebra.
Definition und Notation
Eine m × n
-Matrix A = (akl)
mit genau einer 1 und sonst Nullen wird als Eij
bezeichnet, wobei i
die Zeile und j
die Spalte angibt, in der die 1 steht. Die Einträge lassen sich mit dem Kronecker-Delta δ
wie folgt schreiben:
(Eij)kl = δik · δjl
Beispiel: E23
ist eine Matrix mit einer 1 in der 2. Zeile, 3. Spalte.
Standardbasis des Matrizenraums
- Lineare Unabhängigkeit: Alle
Eij
-Matrizen sind linear unabhängig. - Erzeugendensystem: Jede Matrix
A = (aij)
lässt sich als Linearkombination darstellen:
A = ∑i=1m ∑j=1n aij·Eij
- Dimension: Der Raum
Mat(m × n, K)
hat die Dimensionm·n
.
Verbindung zu Elementarmatrizen
Die Eij
-Matrizen bilden die Grundlage für elementare Zeilen- und Spaltenoperationen:
- Multiplikation einer Zeile mit
λ ≠ 0
:
Si(λ) = 1n + (λ - 1)·Eii
- Zeilenaddition:
Qji(λ) = 1n + λ·Eji (mit i ≠ j)
- Zeilenvertauschung:
Pji = 1n - Eii - Ejj + Eji + Eij
Eigenschaften und Bedeutung
- Invertierbarkeit: Elementarmatrizen sind immer invertierbar.
- Erzeugung von Gln(K): Jede invertierbare Matrix ist ein Produkt von Elementarmatrizen.
- Rang bleibt erhalten: Elementare Zeilenoperationen ändern den Rang nicht.
- rZSF: Jede Matrix lässt sich per Zeilenoperationen in reduzierte Zeilen-Stufen-Form bringen.
- Lösungsmenge bleibt konstant: Zeilenoperationen auf einer erweiterten Matrix verändern die Lösungsmenge nicht.
- Inverse berechnen: Aus
(A | 1n)
wird durch Zeilenoperationen(1n | A-1)
.
Diese Eij
-Matrizen sind die atomaren Elemente des Matrizenraums – klein, präzise, grundlegend – und unverzichtbar für das Verständnis linearer Strukturen.