Körper

Ein Körper ist eine algebraische Struktur, bestehend aus einer Menge K mit zwei Verknüpfungen (Addition + und Multiplikation ·), die bestimmte Axiome erfüllen.

Definition

Ein Tripel (K, +, ·) ist ein Körper, wenn:

  • (K, +) eine abelsche Gruppe ist: assoziativ, kommutativ, mit neutralem Element 0 und Inversen -x.
  • (K\{0}, ·) eine abelsche Gruppe ist: assoziativ, kommutativ, mit Einselement 1 ≠ 0 und Inversen x⁻¹.
  • Distributivgesetz: Für alle x, y, z ∈ K gilt: x · (y + z) = x·y + x·z.

Beispiele

  • , , mit gewöhnlicher Addition und Multiplikation.
  • Endliche Körper 𝔽ₚ mit p prim, definiert durch Modulo-Arithmetik.

Eigenschaften

  • 0 ≠ 1
  • Keine Nullteiler: Aus rs = 0 folgt r = 0 oder s = 0.
  • Kürzen: a·x = a·y und a ≠ 0x = y.

Teilkörper

Eine Teilmenge L ⊆ K ist ein Teilkörper, wenn L mit den Operationen von K selbst ein Körper ist. Beispiel: ist Teilkörper von .

Charakteristik

Die Charakteristik eines Körpers ist die kleinste positive Zahl n mit n·1 = 0. Gibt es kein solches n, ist die Charakteristik 0. Sie ist stets 0 oder eine Primzahl.

Geordnete Körper

Ein Körper K ist geordnet, wenn eine Totalordnung existiert, für die gilt:

  • x ≤ yx + z ≤ y + z
  • x ≤ y und z ≥ 0x·z ≤ y·z

und sind geordnete Körper. kann nicht geordnet werden.

Quotientenkörper

Jeder Integritätsring kann zu einem Quotientenkörper erweitert werden. Beispiel: ist der Quotientenkörper von .

Körper und Vektorräume

Ein Vektorraum über einem Körper K ist eine abelsche Gruppe mit skalarem Vielfachen aus K. Der Körper selbst ist stets ein K-Vektorraum über sich selbst.